Wie geht Entspannung?
Lebenvon Barbara Horvath 1. Juni 2023
Wir verbinden einen Wellnessaufenthalt im Allgemeinen mit weitläufigen Sauna- und Pool-Landschaften, mit Schönheits- und Heilanwendungen und mit gehobener Gastronomie. Dass es aber auch noch einen wichtigen anderen Erholungseffekt gibt, erklärt Dr. Spinka.
Heilungseffekt gratis
Haben Sie es schon erraten? Es geht um den Wald, um Spaziergänge im Wald, neuerdings auch unter dem modernen Begriff „Waldbaden“ in aller Munde. Ab und zu wird man auch aufgefordert Bäume zu umarmen um deren sanfte, beruhigende und dennoch starke Schwingungen direkt in den Körper fließen zu lassen. Es geht aber auch weniger esoterisch: Der oberösterreichische Allgemeinmediziner Martin Spinka hat bei einer Versuchsanordnung seine Patienten zu Spaziergängen im Forst verpflichtet. Sie sollten mindestens vier Stunden pro Woche im Wald verbringen. Die Zeitintervalle waren frei wählbar, die Beobachtungsdauer betrug neun Monate.
Ab in den Wald – ohne Kopfhörer
Die Patienten sollten nichts weiter tun, als die Stimmung im Wald aufzunehmen. Und tatsächlich konnte Dr. Spinka feststellen, dass die Tätigkeit des Parasympathikus, also jenes Teiles des vegetativen Nervensystems, der für Regeneration, guten Schlaf und gute Verdauung sorgt, gefördert wird („rest and digest“). Die Sympathikus-Tätigkeit („fight or flight“) hingegen verringerte sich deutlich, das vegetative Nervensystem beruhigte sich insgesamt. Die Gründe dafür sind simpel: Es sind die natürlichen Geräusche des Raschelns der Blätter im Geäst, der Vogelgesang, die Lichtverhältnisse. Die Atmosphäre des Waldes und die stark ionisierte Luft fördern unsere Gesundheit.
Ruhe, Ruhe, Ruhe
Dr. Spinka warnt des Weiteren vor stressigen Kurzaufenthalten in Wellnesshotels. Da die Angebote meist im oberen Preissegment liegen, möchte man so viel vom bezahlten Arrangement konsumieren, wie nur geht. In der Folge isst man mehr, als einem zuträglich ist, man schwitzt sich durch alle angebotenen Saunavariationen , „Events“ inklusive, man lässt sich zweimal pro Tag von Masseuren durchkneten. Was dabei zu kurz kommt, ist natürlich die Ruhe. Und genau die bräuchte man aber als Wellnessfaktor Nummer 1.
Videotipp: Kurt Langbein und Florian Kröppel: „Wellness – Lösung oder Masche?“
Video: Wellness-Lösung oder Masche?
Wellness ist einer der großen Tourismus-Motoren. Vor allem in Österreich. Kaum ein anderes Land setzt so sehr auf den Wohlfühlfaktor wie wir. Große Teile der heimischen Hotellerie scheinen in den letzten Jahren umgerüstet zu haben und setzen auf das Entspannungsphänomen. Dabei bedienen sie nicht nur einen Trend. Es scheint, als ob Wellness ein echtes Bedürfnis geworden ist. Je schneller sich die Welt dreht, desto öfter wollen wir einfach einen Schritt zur Seite tun und abschalten. Aber können uns die über tausend Wellnesshotels in Österreich wirklich aus dem stressigen Alltag holen? Ist der Trend wirklich zum Gesundheitsfaktor geworden? Florian Kröppel ist der Frage nachgegangen, welche Versprechen in den verschiedenen Preissegmenten ausgesprochen werden, und was davon auch wirklich eingehalten wird.
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