Mogelpackung Wellness-Fläche
Lebenvon Christian Werner 8. November 2016
Immer mehr Hotels werben mit völlig überzogenen Größenangaben zu ihren Wellnessbereichen, das haben anonyme Tester von RELAX Guide nachgewiesen. In etwa 60 Fällen fanden sie eklatante „Übertreibungen“ – und Wellnessbereiche, die bis zu 80 Prozent kleiner waren als im Prospekt versprochen!
Zu den größten Schwindlern zählt übrigens das Hotel Europäischer Hof in Bad Gastein, das mit 5.600 m2 Wellnessfläche wirbt, zudem mit „großzügigen Ruheräumen“ sowie einem „lichtdurchfluteten Saunaparadies“. Letzteres liegt jedoch im Kellergeschoß und ist nur rund 120 m2 groß, in den dazugehörigen Ruheräumen (70 m2) stehen 14 Liegen – bei einer Hotelgröße von 220 Betten.
Besonders dreist gab sich die Führung des Hauses, nachdem zahlreiche Medien über die Rechercheergebnisse des RELAX Guide berichtet hatten: Die Vorwürfe seien völlig aus der Luft gegriffen, ließ man den Zeitungen sinngemäß ausrichten – mit hartnäckiger Inbrunst leugnend, freilich. Da ist man sprachlos.
Deutlich unterhaltsamer war hingegen die Reaktion der Wirtschaftskammer: Undercover-Messungen seien keine glaubwürdigen Aussagen, das Zählen von Quadratmetern sei nicht sinnvoll, das Durchgehen mit dem Maßband nicht seriös, ließ der zuständige Fachverbandsobmann in unfreiwilliger Komik auf orf.at verlauten. Wer sich aus Zwangsgebühren finanzieren lässt, hat offensichtlich einen ganz besonderen Bezug zur Realität!
Nicht wenige Hotels mogeln jedenfalls. Im einfachsten Fall rechnet das Haus schlichtweg alles dazu, was irgendwie mit Spa zu tun haben könnte, sogar Stiegenhäuser, Aufzugsschächte, Versorgungs- und Technikräume. Andere Hotels addieren wiederum kurzerhand die Fläche der Tennishalle dazu, während besonders dreiste Unternehmen gar nicht Vorhandenes „berechnen“. Oder Außenflächen, also beispielsweise Park, Sonnendecks und Liegewiese, addieren. Einrichtungen also, die man als Gast zumindest während der kalten Jahreszeit gar nicht nutzen kann – und selbst im Sommer nur bedingt!
Durchaus üblich ist auch die Einbeziehung von Bereichen, die nur gegen Aufpreis zugänglich sind (Arztpraxis, Massageräume, Beautykabinen etc.). Doch was bieten 1.200 m2 mit Warteraum und 35 Massagekabinen? Man nutzt doch höchstens eine – und das nur im Fall einer Anwendung gegen Aufpreis. Ähnliches gilt für die oft sehr großen Privat-Spa-Zonen: Diese sind ebenfalls ohne Gebühr gar nicht zugänglich und werden von den meisten Gästen auch nicht gebucht.
Auf etwa 60 der größten Mogelpackungen hat der RELAX Guide in dem Kommentaren der neuen Ausgaben (2017 Österreich, 2017 Deutschland) hingewiesen. Im Buchhandel um 24,90 Euro.
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