Genuss statt Konsum
Lebenvon Christian Werner 1. September 2005
„Wer nicht genießt, wird eher krank.”
Die Wahrnehmung verfeinern, Muße kultivieren, bewusst genießen statt wahllos konsumieren.
Wir leben in einer Gesellschaft, in der wir ständig unter Druck stehen. Multi-Tasking ist das Modewort dafür, zu deutsch – Vergleichzeitigung.
Wir konsumieren immer mehr und genießen immer weniger – wir sind oberflächlich statt aufmerksam. Wir essen, trinken, reden, telefonieren, schauen fern und dennoch bleibt wenig davon hängen – wir machen alles gleichzeitig statt hintereinander doch nur dann, wenn ich die Dinge hintereinander, ganz bewusst aufmerksam und mit wachen Sinnen mache, dann erst stellt sich auch der Genuss ein. Durch Genussmomente wird die Lebensqualität gesteigert, denn sie helfen uns zu entspannen – und machen auch glücklicher.
Eine Zen-Geschichte
Buddha erzählte einmal folgende Parabel:
Ein Mensch, der über ein Feld ging, stieß auf einen Tiger. Da rannte er vor dem Tiger davon und kam zu einem Abgrund; dort klammerte er sich an einer Wurzel von wildem Wein an und baumelte so über der Tiefe. Der Tiger fauchte von oben. Vor Angst zitternd blickte der Mensch hinunter und sah in der Tiefe einen anderen Tiger, der ihn verschlingen wollte. Nur der Weinstock hielt ihn. Zwei Mäuse, die eine weiß, die andere schwarz, begannen, Stückchen für Stückchen von dem Weinstock anzunagen. Der Mensch entdeckte neben sich eine wunderschöne Erdbeere. Mit einer Hand den Weinstock umklammernd, pflückte er mit der anderen die Erdbeere. Wie süß diese schmeckte!
Warum soll ich meine Sinne trainieren?
Um sich in der „Kunst des Genießens” zu üben und seine Sinne wieder wachzurütteln. Dann tritt Genuss automatisch an die Stelle von oberflächlichem Konsum. Dem Einzelnen bringt das einen großen Wohlfühlfaktor und ein wunderbares Glücksgefühl – man erlebt vieles intensiver, aufmerksamer und erkennt plötzlich, dass man lebt! Studien belegen, dass Genießer heiterer, lockerer und motivierter sind und über eine höhere Lebenserwartung verfügen.
Wie kann ich meine Sinne trainieren?
· Nehmen Sie sich Zeit und schalten Sie Ihr Handy ab.
· Hören Sie den Worten Ihres Gesprächpartners aufmerksam zu, beobachten Sie Mimik und Gestik.
· Riechen Sie an den Speisen, war da nicht etwas Basilikum, etwas versteckt auch Thymian?
· Lassen Sie alles so richtig auf der Zunge zergehen, Sie spüren wie sich das Aroma entfaltet, die Süße mit der Säure eine harmonische Einheit bildet. Sie genießen.
· Wiederholen Sie diese Übung, Sie werden bemerken, wie Sie wachsamer, aufmerksamer werden und ganz nebenbei genießen.
Tipps der Redaktion des RELAX Guide für die Schulung Ihrer Sinne:
Seminartipp:
Sinnesschulung für Genießer
Man lernt spielerisch seine „vernachlässigten“ Sinne Geruch, Geschmack und Tastsinn wieder zu schärfen. Erschnüffelt Gerüche, geht seinen Stimmungen nach, erkennt Geschmäcker, lernt Produkte wirklich zu unterscheiden, fühlt sich in andere hinein. Nimmt sich auch Zeit für die „dominanten“ Sinne Sehen und Hören. Sieht unentdeckte Details und trainiert Hören und Zuhören.
Freitag 23. bis Samstag 24. September 2005
Alpenhotel Gösing.
Der Preis beträgt 321,- Euro und beinhaltet sämtliche Kosten.
Samstag 1. Oktober 2005
Loisium, Langenlois
Tagesschulung 175,– Euro
Weitere Informationen: www.opensense.at.
Buchtipp:
Gero von Randow
Genießen eine Ausschweifung
„Der Genießer schafft sich eine Welt, in der er immer wieder Schönes entdeckt, die ihm immer wieder eine Lust sein kann, die ihn immer wieder beschenkt. Das kann man lernen, es fällt nicht schwer, verlangt nur ein bisschen Übung, Aufmerksamkeit für die Einzelheiten, Liebe zum Detail“
240 Seiten, dtv Verlag
Preis: 9,50 Euro
Buch bestellen
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