Nidum – der Akkusativ von Nest, als Lateiner fragen wir uns seit der Eröffnung vor sieben Jahren, warum nicht der erste Fall, nidus? Das inhabergeführte Hotel ohne Sternekategorisierung liegt auf 1.240 m Seehöhe erhöht an einem Hang am Waldrand, der Ausblick ist herrlich. Man setzt auf Lifestyle und verspricht „Casual Luxury“, also höchste Qualität in legerem Ambiente, dazu gibt es Dauerbeschallung mit Musik und Party-Flair – „Apero Terrace“ und „lässige Champagner-Bar“ inklusive. Hip und cool präsentieren sich die öffentlichen Räume, in der Lobby begrüßte uns ein großer schwarzer Gorilla aus Plastik – das ist offenbar „natürlich und unaufgeregt“ (werblicher O-Ton).
Die schönen und großzügig geschnittenen Zimmer (DZ von 35 bis 118 m2) haben Vollholzinterieurs, feine Holzböden, Schafwollteppiche, eine Illy-Espressomaschine und bodentiefe, nach Süden ausgerichtete Glasfronten, manche auch private Sauna.
Das indoor überschaubare Spa ist exklusiv den Hausgästen vorbehalten, es bietet unter anderem vier Saunen, einen auch im Winter nutzbaren Außenpool von knapp 9 m Länge und einen Whirlpool im Freien sowie einen kleinen Badeteich. Spektakulär ist die „Sauna in the Rocks“: eine Außensauna im Fels, die nur über eine Hängebrücke zu erreichen ist. Der Ruheraum ist klein, die Liegen stehen dicht aneinander.
Frühstücksbuffet bereits ab 7 Uhr, zumeist gute Küche. Ambitionierte Getränkepreise, das Preis-Leistungs-Verhältnis fanden wir nur bedingt rund. Junge, freundliche Mitarbeiter, denen es noch etwas an Professionalität mangelt, präsente Gastgeber, Gratisgarage für alle. Instagramtauglich und casual, aber für Ruhesuchende mit höheren Ansprüchen nur bedingt „luxury“. 54 Liegen, 126 Betten. Ungeeignet für Kinder, Hunde erlaubt.