In einem idyllischen Naturresort im Allgäu dreht sich alles um den Wald: Man atmet ihn ein, man isst ihn, man badet und meditiert dar in, man wird gewärmt durch sein Holz, das im neuen, hauseigenen Heizkraftwerk in Energie verwandelt wird.
Wood Wide Web
Bäume kommunizieren miteinander. Täten sie das nicht, würde der Wald als Ökosystem nicht funktionieren. Und wie so oft im Leben passiert hier das Wesentliche unter der Oberfläche: Dort befinden sich nämlich nicht nur Wurzeln, sondern auch ein faszinierendes Netzwerk an Pilzfäden. Sie ziehen sich durch den gesamten Waldboden und transportieren, still und leise, Nährund Botenstoffe zu Bäumen, Sträuchern und anderen Pflanzen. Bezeichnet wird dieses hochkomplexe Netzwerk als Internet des Waldes oder, noch schöner: Wood Wide Web.
Im Hauberswald
Ganz viel Wald mit Wood Wide Web gibt es auch bei Haubers Naturresort im Allgäu, das mit drei Lilien ausgezeichnet wurde. Der ruhig gelegene Vier-Sterne-Familienbetrieb mit 134 Betten in zwei Häusern verfügt über einen eigenen Bergmischwald mit Tannen, Buchen, Fichten, Ahornbäumen und Eschen. In ihrem Hauberswald hat die Gastgeberfamilie einen Wanderweg angelegt. Das war 2004, also lang bevor das aus Japan stammende Waldbaden – dort wird diese Form der Naturtherapie schon seit Jahrzehnten auf Krankenschein verordnet – so en vogue wurde, wie es heute ist. Und das zu Recht, denn mittlerweile ist wissenschaftlich erwiesen, dass schon 30 Minuten im Wald das Immunsystem stärken, Stress verringern, den Blutdruck senken, die Laune heben und vieles mehr. Wie heißt es so schön? Man kann nicht gleichzeitig im Wald und schlecht gelaunt sein.
Haubers Naturresort im Allgäu: Das Waldbaden wird nunmehr auch in unseren Breitengraden praktiziert und geschätzt.
CO2-neutrale Energiegewinnung
Gut gelaunt ist auch Eva Hauber, und das nicht nur wegen des Waldes. Im April 2022 hat das Hotel einen lang gehegten Traum – und eine gleichzeitig millionenschwere Investition – umgesetzt: das eigene Holzheizwerk. 40 Prozent des Holzes, das für den Betrieb benötigt wird, kommen aus dem eigenen Wald, der Rest ist ebenso CO2-neutral. Klaus Hauber, Evas Vater, hatte schon vor 15 Jahren Interesse daran, das Hotel nicht mehr mit Öl und Gas zu heizen. In Zukunft wird das gesamte Hotel mit der selbstgewonnenen Energie versorgt. Das kommt auch bei den Gästen gut an. „Bei einer Umfrage hat sich gezeigt, dass viele Gäste bereit sind, mehr für den Aufenthalt zu bezahlen, wenn mit Holz geheizt wird“, sagt Eva Hauber. Der nachhaltigkeitsbewusste Gast legt seine Werte eben nicht ab, wenn er im Urlaub ist.
Urlaub im und mit dem Wald
Er legt auch oft Wert auf Naturmaterialien. Die Fassade der Häuser besteht aus traditionellen Holzschindeln, auf den Zimmern ist Holz das Hauptelement, an den Wänden hängen Waldmotive, und wer aus dem Fenster sieht, verliert sich in den Allgäuer Bergmischwäldern und bekommt Lust darauf, darin einzutauchen. Was er freilich tun kann. Neben Waldbaden bieten Haubers Waldworkouts, Waldmeditationen und Kräuterwanderungen an. Oder man legt sich einfach in eine der Waldhängematten. Ein Highlight ist das Bäumchenpflanzen, wie Eva Hauber erzählt. Dabei pflanzen die Gäste ihre eigenen Bäume in den Wald hinein. „Es ist faszinierend, welche Geschichten in den Bäumchen stecken. Die einen pflanzen sie zum Geburtstag, die anderen für Verstorbene. Da sind sehr emotionale Beweggründe dabei.“
Auch in den Zimmern hält der Wald in Form von Wandmotiven Einzug.
Hauseigenes Heu im Spa
Apropos Naturliebe: Hier duftet es überall herrlich nach Heu. Es stammt von den eigenen, kräuterhaltigen Wiesen und ist seit jeher Bestandteil der DNA des Hotels. Im erweiterten Spa, das neben einem großflächigen Naturbadesee mit Quellwasser einen Außenwhirlpool, 25 Meter Außen-Sportpool und einen Indoorpool beherbergt, gibt es rückenschmerzlindernde Heupakete, Bergheubetten im Ruheraum und Heusud, eine Art Heutee für den Körper.
Sonntagsfrühstück im Schwalbennest
Auch in der Kulinarik finden sich die Themen Heu und Wald wieder, zum Beispiel im Tannenspitzensorbet, der Heulimonade, dem Rinderfilet auf Bergheu – oder dem hauseigenen Honig. Der stammt von den 450.000 Bienen, die Imker Willi Bauer mit seiner Frau Margit betreut. Auch im Honig schmeckt man den Wald, denn die summenden Insekten ernähren sich mitunter von ihm. Besonders beliebt ist der Honig beim Sonntagsfrühstück auf dem Schwalbennest, einem Sonnenplateau unter freiem Himmel – umrahmt vom Hauberswald. Nebst Eierspeisen, Weißwürsten, gebackenen Waffeln – und der waldfrischen, stimmungsaufhellenden Luft.
Sonntägliches Frühstück am Schwalbennest – auf einem Sonnenplateau unter freiem Himmel
Den kritischen Kommentar zu diesem Wellnesshotel in Bayern lesen Sie hier: RELAX Guide – Haubers Naturresort ****s
Weitere Informationen: Haubers Naturresort ****s
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