Hundefreundlich, Adults only (ab 14). Toller Anblick, toller Ausblick! Ein vor zwei Jahren eröffnetes Fünfsternhaus mit sensationellem Erscheinungsbild, es liegt auf 1.770 m Seehöhe paradiesisch an einem steilen Südhang mitten im Wald, im Winter ist man hier praktisch direkt an der Piste und etwa 200 m von der Talstation der Palmschoß-Sesselbahn entfernt, das steht für den direkten Anschluss an sechs weitere Lifte und insgesamt 45 Pistenkilometer. Die Anlage besteht aus einem historischen Gebäude nach einem Entwurf von Otto Wagner und drei hohen, dunklen Wohntürmen, die unterirdisch miteinander verbunden sind.
Der Ausblick auf die Dolomiten ist nahezu konkurrenzlos, der Blick nach innen zeigt strenge, nahezu Zen-artige Reduktion. Helle lehmverputzte Wände, Glas und Fichtenholz regieren, Deko gibt es nirgendwo. Die Zimmer (vier Kategorien, DZ von 35 bis 200 m2) erfreuen das Auge, alles ist ästhetisch gestaltet, Alkoholfreies aus der Minibar ist inkludiert, will man etwas anderes trinken, kommt jedesmal eine saftige Service-Charge hinzu. Die Suiten in den Türmen verfügen über Daybeds auf der Terrasse, auf Wunsch werden sie aufgebettet, dann kann man auch unter freiem Himmel übernachten – herrlich! Highlights sind die beiden Penthouse-Suiten mit offenem Kamin, Sauna und kleinem Infinity-Pool auf der Dachterrasse!
Das weitläufige Spa offeriert fünf Saunen (eine davon textil), einen mit Steinfliesen ausgekleideten 20 m langen Innenpool sowie einen ebenso langen, auch im Winter nutzbaren Außenpool. Zwei Drittel der Ruheliegen befinden sich im (lauten) Hallenbad und stehen zudem unwürdig dicht aneinander – seltsam, dass man bei einem derartigen Millionenprojekt ein so zentrales Thema so vermurksen kann! Feine Treatments und kleines Aktivprogramm, darunter auch täglich Meditation und Wyda, die Bewegungslehre der keltischen Druiden, die Qi Gong nicht unähnlich ist.
Fabelhafte Terrasse für alle Mahlzeiten, das Restaurant ist wie ein Kinosaal stufenförmig angelegt, somit kann jeder Gast das Bilderbuchpanorama in Front-Row-Qualität genießen. Hochwertiges Frühstück (nur der Kaffee ist verbesserungsfähig, zumindest für italienische Verhältnisse), sehr gute bis ausgezeichnete Küche, die sich auch bestens auf die optische Präsentation versteht, die Kuchenjause am Nachmittag ist nicht inkludiert. Nette Tischkultur, hochambitionierte Getränkepreise – die teuerste Flasche Wein schlägt mit rund 1.900 Euro zu Buche –, geheimnisvolle Bar – ganz in Schwarz.
Viele freundlich und professionell agierende Mitarbeiter, in puncto natürlicher Herzlichkeit gibt es aber noch etwas Luft nach oben, gute Englischkenntnisse sind hier übrigens hilfreich, das ist schon ein wenig befremdlich. Keine Tagungen und Events, keine externen Gäste in Spa und Restaurant – schön. Aber ein bisschen mehr Seele stünde dem Haus ganz gut. 98 Liegen, 130 Betten.