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Schluss damit!

RELAX Magazin von Redaktion RELAX Magazin 5. Mai 2015

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Der Sexismus-Wahn wurde von einer kleinen Gruppe radikaler Feministinnen erfunden, die Mainstream-Medien halten ihn am Köcheln – zum Nachteil für alle. Doch immer mehr Frauen begreifen, was wirklich dahintersteckt: lebensferne, bizarre Theorien.

Ausgerechnet ein Grüner war einer der ersten „offiziellen“ Sexisten. Kurz nachdem die Abgeordnete Waltraud Schoppe 1983 im Deutschen Bundestag den „alltäglichen Sexismus hier im Parlament“ angeprangert hatte, tauchte eine anonyme Beschwerde gegen einen Klubkollegen auf. Darin monierten mehrere Frauen: „Ein männliches Mitglied der grünen Bundestagsfraktion hat seine vermeintlichen Direktorenansprüche bei weiblichen Mitarbeitern der Fraktion geltend gemacht.“ Oder anders gesagt: Der damals 53-jährige Klaus Hecker – verheiratet und Vater von drei Kindern – hatte den Frauen an die Brüste gefasst.

Heckers Verteidigung war nicht gerade auf Parteilinie: „Neun von 10 Frauen“, so meinte er, „wollten das so“. Sensiblere Erklärungsansätze, die er zu einem späteren Zeitpunkt nachreichte – die Grapsch-Attacken wären „ein Versuch gewesen, sich Menschen näher zu bringen“ –, halfen auch nichts mehr. Hecker musste gehen. Außerhalb der Grünen waren die Übergriffe damals aber bestenfalls ein Randthema. Hätte die „Bild am Sonntag“ nicht genüsslich darüber berichtet, wären sie wohl niemals der Öffentlichkeit bekannt geworden.

Rund 30 Jahre später reichte schon ein einziger dummer Satz, um sich als Politiker zielsicher ins gesellschaftliche Aus zu schießen. So wurde dem FPD-Abgeordneten Rainer Brüderle ein Zitat zum Verhängnis, das er wahrscheinlich tatsächlich als Kompliment verstanden hatte. Beim Dreikönigstreffen seiner Partei im Jahr 2012 ließ er eine Reporterin des Stern wissen: „Sie können ein Dirndl auch ausfüllen.“ Als die Journalistin diesen „Herrenwitz“ veröffentlichte, war es mit Brüderle vorbei. Er wurde über Nacht zum greisen, geilen Gesicht einer neu entflammten Sexismusdebatte.



In dieser Debatte zeigte sich ein sonderbares Bild: Obwohl in den vergangenen Jahren Sexismus und sexuelle Belästigung in den Medien vehement thematisiert worden waren, zeigten sie sich offenbar allgegenwärtig. Im Kurznachrichtendienst Twitter schrieben unter dem Hashtag #aufschrei Zehntausende von Frauen von Übergriffen. Hatten die Männer denn wirklich nichts dazugelernt? Oder war schlichtweg die Gesellschaft so hysterisch geworden, dass hinter jedem falschen Wort gleich sexuelle Belästigung gewittert wurde?

Alle Männer sind böse – so sie weiß sind

Als die Frauenbewegung in den 1960er Jahren erstmals sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz zum Thema machte, hatte sie tatsächlich jeden Grund dazu. In den Büros wurden Mitarbeiterinnen oft wie Freiwild behandelt, grobe Anzüglichkeiten und Grapschen standen an der Tagesordnung. Und es interessierte außer den Betroffenen niemanden: „Sexuelle Belästigung“ als Begriff war völlig unbekannt.

Die Feministinnen forderten eine Selbstverständlichkeit: Sie wollten aufgrund ihres Geschlechts weder schlechter behandelt werden noch körperliche Übergriffe erdulden müssen. Gemeinsam mit anderen Bürgerrechtsbewegungen gelang ihnen 1964 in den USA auch der entscheidende Durchbruch: Der Civil Rights Act verbat jede Diskriminierung aufgrund des Geschlechts oder der Hautfarbe. Bald galt auch sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz als Diskriminierung, für die Unternehmen verklagt werden konnten. Und es folgte auch gleich eine ganze Flut an Klagen, teilweise mit Millionenforderungen. Bei den Verhandlungen tauchte immer wieder jene Gretchenfrage auf, die sich bis heute durch die Debatte zieht: Was genau ist eigentlich sexuelle Belästigung oder Sexismus?

Im Strafgesetzbuch findet sich der Terminus „sexuelle Belästigung“ jedenfalls nicht. Zwar werden diverse geschlechtliche Handlungen unter Strafe gestellt – allerdings nur „bei einer intensiven Berührung eines primären oder sekundären Geschlechtsorgans“. Der Hintern zählt übrigens nicht dazu, weshalb das berüchtigte Po-Grapschen auch nicht dezidiert verboten ist. Verbale Belästigungen sind ebenfalls nicht umfasst.

Sexuelle Belästigung fällt in den meisten westlichen Ländern unter das Gleichbehandlungsgesetz des Arbeitsrechts. Hier ist die Definition vor allem eines: schwammig. Anzügliche Witze oder Äußerungen am Arbeitsplatz fallen genauso darunter wie das Mitbringen oder Verbreiten pornographischer Materialien etwa durch E-Mails oder anzügliche Bemerkungen über Figur und sexuelles Verhalten von Kollegen.

Wahrscheinlich reichte diese laxe Definition sogar aus, wäre die Debatte nicht in eine ungesunde Richtung gekippt. Für eine Speerspitze von jungen, radikalen US-Feministinnen war es zu wenig, nur einzelne Aspekte des Geschlechterumganges zu regeln, sie wollte mehr. Und stellte gleich die gesamte maskuline Sexualität unter Generalverdacht. Der Mann – insbesondere, wenn er weiß war – wurde zum Inbegriff des machtbesessenen Tyrannen, der die Frau mittels Sex und Gewalt in der Opferrolle gefangen hielt. „Alle Männer sind Vergewaltiger, das ist alles, was sie sind“, urteilte etwa die amerikanische Feministin Marilyn French.

Diese neue Generation blies sodann zum Angriff auf das gesamte Patriarchat. Soldatinnen in diesem Kampf sollten jene Legionen an Frauen werden, die unter dem Joch der Männer litten. Die Vorwürfe von Sexismus und sexueller Belästigung avancierten zu Waffen, die mit der großzügigen Erweiterung dieser Begriffe schrittweise noch schärfer gemacht wurden. Bald waren es nicht länger nur anzügliche Kommentare oder unerwünschte Berührungen, die es zu ächten galt, sondern auch schlechte Witze, unpassende Bemerkungen, Flirtversuche und sogar das bloße Ansehen einer Frau. Praktischerweise wurde sogar auch Kritik am Feminismus als sexuelle Belästigung ausgelegt. Besonders perfide war allerdings, dass man die Grenze zwischen Vergewaltigung und sexueller Belästigung verwischte. Ausgerechnet in Zeiten, in denen die Mode den Frauen vorgab, freizügig so viel Haut wie nie zuvor in der Zivilisationsgeschichte zu zeigen, mutierte der Männerblick zum „eye raping“, zur „Vergewaltigung mit dem Auge“.

Frauen können niemals Täter sein

Freilich musste auch an einem neuen Gewaltbegriff gebastelt werden – mit unendlicher Ausdehnung desselben. Gewalt begann ab sofort mit der Angst beim nächtlichen nach Hause Gehen oder mit Pfiffen auf der Straße. Gewalt war nunmehr die Frage nach einem Kinderwunsch beim Vorstellungsgespräch. Gewalt waren Bekleidungsvorschriften des Arbeitgebers. Gewalt war die Einkommensschere zwischen Frauen und Männern. Gewalt war, die Frau nicht zu Wort kommen zu lassen. Selbst positive Eigenschaften männlichen Werbens wie die Galanterie bekamen das Etikett „Dreckszeug“ umgehängt. Einer Frau die Türe aufhalten? „Macho!“ Seiner weiblichen Begleitung in den Mantel helfen? „Chauvinist!“

In einem solchen System konnten Frauen selbst natürlich niemals zu Tätern werden. Selbst dann nicht, wenn sie Männer kastrierten. Die prominente deutsche Feministin Alice Schwarzer etwa feierte förmlich die Amerikanerin Lorena Bobbitt, die ihrem schlafenden Mann den Penis abgeschnitten hatte: „Sie hat ihren Mann entwaffnet. Eine hat es getan. Jetzt könnte es jede tun. Der Damm ist gebrochen, Gewalt ist für Frauen kein Tabu mehr. Es kann zurückgeschlagen werden. Oder gestochen. Amerikanische Hausfrauen denken beim Anblick eines Küchenmessers nicht mehr nur an das Hacken von Petersilie. Es bleibt den Opfern gar nichts anderes übrig, als selbst zu handeln. Und da muss ja Frauenfreude aufkommen, wenn eine zurückschlägt. Endlich!“

Frauen waren bei sexueller Belästigung auch nicht etwa schnöde Leidtragende: Zuerst wurden sie zu Opfern, um schließlich auf der Leidensskala zu Überlebenden hochzuklettern. Eine Belästigung war nicht einfach unangenehm, sie war traumatisierend. Das Leben in den Industrieländern – wohl weltweit der sicherste Platz für eine Frau überhaupt – wurde zur „rape culture“, zur Vergewaltigungskultur.

Mit dem an den Pranger Stellen des Mannes war es aber noch nicht getan, radikale Feministinnen gingen nun sogar so weit, die Heterosexualität anzugreifen. „Etwas sehr Sonderbares passierte gegen Ende des 20. Jahrhunderts. Heterosexualität war nicht länger die Norm, sondern musste sich verteidigen“, schreibt die gemäßigte Frauenrechtlerin Daphne Patai in ihrem Buch „Heterophobia“.

Der heterosexuelle Geschlechtsakt wurde zum Symbol des Patriarchats schlechthin gestempelt. Bizarr: Denn der Mann demonstriert mit seinem Eindringen seinen Besitzanspruch. Frauen sind demnach entweder verblendete Opfer oder aber Komplizen. Mit den Worten der mehrfach ausgezeichneten US-Feministin Andrea Dworkin: „Heterosexueller Sex ist die reine, formalisierte Missachtung des weiblichen Körpers.“

Heterosexualität ist nicht „echt“

Zu Hilfe kam diesem verrückten Ansatz das Aufkommen der Gendertheorie. Diese besagt, dass der Mensch neben einem biologischen, aber vernachlässigbaren Geschlecht („sex“) auch über ein entscheidendes soziales Geschlecht („gender“) verfügt. Dieses aber sei gesellschaftlich konstruiert und beliebig veränderbar. Den Feministinnen lieferte das neue und stärkere Munition. Denn wenn Gender formbar ist, dann muss es die Sexualität auch sein. Begehren und romantische Liebe zwischen Männern und Frauen waren keine biologischen Tatsachen, sondern Konstrukte. Die Frau konnte endlich auch im Bett von ihrem Unterdrücker befreit werden. „Feminismus ist die Theorie, Lesbierin sein die Praxis“, unterstrich die dieser Logik folgende feministische Schriftstellerin Ti-Grace Atkinson.

Die Gendertheorie hat allerdings ein dezentes Problem: Sie ist eine Ideologie, die kaum bis gar nicht durch wissenschaftliche Erkenntnisse abgesichert ist. Sie stimmt vor allem nur deshalb, weil sie stimmen soll. Der einzige konsequente Versuch, sie in die Realität umzusetzen, endete fatal: Nachdem der Penis von Bruce Reimer bei einer Operation als Baby irreparabel verletzt worden war, entschlossen sich die Eltern dazu, ihr Kind ohne dessen Wissen gemäß der Gendertheorie als Brenda großzuziehen. Bruce wurde einer Geschlechtsumwandlung unterzogen und zeitlebens entsprechend hormonell behandelt. Das Experiment durchlief mehrere tragische Episoden, bis sich das Versuchsobjekt im Jahr 2004 im Alter von 38 Jahren umbrachte. Das konnte dem Siegeszug der Gendertheorie allerdings nicht schaden. An den Unis schossen Professuren für Genderstudien wie Pilze aus der Erde hoch. Seit den Amsterdamer Verträgen von 1997/1999 ist Gender-Mainstreaming auch das erklärte Ziel der EU.

Das Feindbild der meisten Genderforscher sind klarerweise die auf Daten und Untersuchungsergebnissen beruhenden Naturwissenschaften. Dort ist man sich weitgehend einig, dass Geschlechtsunterschiede teilweise anerzogen sind, doch spielen Evolution und Biologie die weitaus wichtigere Rolle. Beide Geschlechter haben Stärken und Schwächen, die einander ergänzen, aber nicht „besser“ oder „schlechter“ sind. Statt mit Fakten kontert die Genderfraktion darauf wiederum mit Ideologie: „Naturwissenschaften reproduzieren herrschende Normen“ oder „Naturwissenschaften konstruieren Wissen, das den gesellschaftlichen Systemen zuarbeitet“.

Sexismus ist ein Bauchgefühl

Man könnte all das eigentlich als Abstrusitäten abtun, würde es nicht bis heute das Klima zwischen den Geschlechtern vergiften. Genau diese Theorien haben dazu geführt, dass ein falsches Wort Männer in des Teufels Küche bringen kann. Noch heute obliegt etwa die Deutungshoheit darüber, ab wann eine flapsige Bemerkung als Belästigung zu werten ist, alleine der Frau. Es gibt auch keinerlei verbindliche Trennlinie dafür, ausschlaggebend ist „das Bauchgefühl“. Prinzipiell reicht ein falscher Blick vom falschen Mann. Für den Beschuldigten gilt im Gegensatz zum Strafrecht keine Unschuldsvermutung. Zumeist muss er beweisen, dass die Vorwürfe unrichtig sind.

Außerdem: Schon der Vorwurf allein hat verheerende Folgen, zieht er doch in der Regel soziale Ächtung und Probleme am Arbeitsplatz nach sich, die bis zur Kündigung gehen. Und manchmal endet er tödlich: So machte sich eine Studentin einer US-Uni über einen extrem übergewichtigen Professor lustig, insbesondere spottete sie über den enormen Umfang seines Oberkörpers. Als dieser konterte, dass die junge Frau dieses Problem nicht habe, war der Teufel los. Es folgte eine Hexenjagd, die den Professor derartig mitnahm, dass er sich das Leben nahm. Die Universität wollte den Vorfall vertuschen. Jedoch nicht etwa, um den Professor posthum zu schützen. Vielmehr befürchtete man, dass Frauen etwaige sexuelle Belästigungen nicht mehr melden würden, falls sich die Beschuldigten umbrächten.

Bei den unzähligen dokumentierten Fällen sticht ein weiteres Detail ins Auge: Männer sind offenbar nur im heterosexuellen Kontext Triebtäter. Unter Homosexuellen ist dies kein Thema. Allerdings werden diese Fälle, wie Daphne Patai schreibt, auch gerne unter den Tisch gekehrt, um nicht der Homophobie Vorschub zu leisten. Dass Frauen mitunter gezielt ihre Sexualität einsetzen, um sich berufliche Vorteile zu verschaffen, wird in diesem Kontext vollständig ausgeblendet. Ebenso wie der Umstand, dass sich in der Vergangenheit erhobene Vorwürfe immer wieder als frei erfunden entpuppt haben. Denn die Opfer waren dann schließlich Männer – und mit denen dürfe man nicht zimperlich umgehen. „Ich möchte sehen, wie ein Mann zu einem blutigen Haufen zusammengeschlagen wird. Mit einem in den Mund geschobenen Stöckelschuh, wie ein Apfel im Maul eines Schweins“, träumt etwa die Feministin Andrea Dworkin.

„Dann mach doch die Bluse zu!“

In dem von den Medien stets am Köcheln gehaltenen Sexismusbrei geht leider eine sehr erfreuliche Tatsache vollständig unter: Eigentlich finden die Geschlechter großen Gefallen aneinander. Selbst eine Frau, der einmal auf den Hintern gegrapscht worden ist, wird sich kaum dafür einsetzen, Sexualität derartig überzuregulieren, dass jeder Flirt oder Annäherungsversuch belangt werden kann. Eine sterile, völlig geschlechtslose Welt gleicht eher einer Horrorvision als einer erstrebenswerten Utopie. Dennoch bewegen wir uns in diese Richtung.

Der Philosoph Robert Pfaller brachte es in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung auf den Punkt: „Entweder wir haben eine Kultur, wo Menschen sich freuen, Frauen oder Männer zu sein. Was erst mal überhaupt nichts darüber aussagt, ob Gleichheit besteht oder nicht. Oder aber wir leben in einer Gesellschaft, wo sich alle grundsätzlich schämen, für das, was sie sind. Das ist heute der Fall: Die Männer schämen sich dafür, Männer zu sein, sie sind immer Täter und Belästiger. Die Frauen ärgern sich aber auch, weil sie immer die Opfer sind. Etwas vergröbert könnte man sagen, wir haben es fertig gebracht, uns innerhalb weniger Jahrzehnte die Geschlechterverhältnisse völlig zu vermiesen. Eine Kultur, die einen bestimmten erotischen Umgang als Normalton im Alltag gutheißt, wäre wesentlich gefeiter vor solchen obszönen Entgleisungen, weil es innerhalb des erotischen Spiels Regelmechanismen und Zurechtweisungen gäbe. Aber wenn man die Kultur enterotisiert, hat man nur noch diese obszönen Überbleibsel.“

Der Rummel um den Sager von Rainer Brüderle zeigt aber, dass immer mehr Frauen von der gehässigen Stimmung genug haben. Mit dem Kommentar „Dann mach doch die Bluse zu“ sorgte etwa Birgit Kelle vor allem in den sozialen Medien für Furore. Von den Mainstream-Medien wurde sie anfangs ignoriert, später natürlich lächerlich gemacht. Doch offenbar sprach sie vielen Menschen aus der Seele.

„Ich lebe wohl in einem anderen Land, in einer Parallelwelt“, schrieb sie. „Es nervt, es regt mich auf, gerade als Frau, dass inzwischen jede Lappalie, jede blöde Anmache, jedes Hinterherpfeifen und jeder Blick auf das falsche Körperteil zur falschen Zeit zum Sexismus hochstilisiert wird. Es wird nicht mehr differenziert und damit jede ernsthafte Diskussion im Keim erstickt. Und es nervt vor allem deswegen, weil wir wieder im alten Täter-Opfer-Schema stecken, bei dem die Rollen von Anfang an klar verteilt sind. Mann Täter. Frau Opfer. Mit welcher Begründung soll man uns noch in die Chefetagen vorlassen, wenn wir es nicht einmal schaffen, alleine an einer Bar ohne Sexismus-Polizei zu bestehen?“

Wieso sei es denn in Ordnung, dass Frauen ihr Aussehen strategisch einsetzen, aber nicht, dass Männer darauf reagieren? „Wir dürfen also alles tun, um uns gut in Szene zu setzen, es soll uns aber bloß keiner drauf ansprechen? Wie viele Frauen warten nur darauf, dass ein Mann reagiert? Wenn aber der Falsche auf die Signale anspringt, dann ist er Sexist. Wir Frauen putzen uns nur für uns selbst raus. Wir verbringen Stunden im Fitnessstudio, vor dem Spiegel, beim Friseur und bei der Kosmetikerin, weil wir das alles nur für uns machen und nicht etwa deswegen, weil wir gerne gut aussehen. Damit uns die Männer sehen. Ich bitte all diese Frauen, einmal kurz die Frage zu beantworten, wann sie sich zuletzt für einen gemütlichen Fernsehabend mit Chips und Cola Light alleine zu Hause geschminkt, frisiert und in Schale geworfen haben? So ganz allein, nur für sich selbst?“

Wie Kelle dürfte es vielen Frauen gehen. Und im Gegensatz zu früher schweigen sie heute immer weniger. Schon gibt es die „Frauen gegen Feminismus“, deren Aktivistinnen ein Bild von sich mit einem Zettel in der Hand ins Internet stellen, auf dem steht, wieso für sie Männer keine Monster sind. Die Argumente reichen von „Weil ich meinem Mann gerne ein Sandwich mache!“ über „Weil ich nicht von Männern unterdrückt werde, wenn sie mir ein Kompliment machen!“ bis hin zu „Weil die Welt Gleichberechtigung braucht, nicht Bevorzugung!“ Doch es gibt auch weiterhin noch junge Frauen, die die Welt über Twitter wissen lassen: „Wenn mich ein hässlicher Mann vergewaltigt, kommt er ins Gefängnis, wenn er gut aussieht, bekommt er meine Telefonnummer.“

Zum Weiterlesen:
Daphne Patai: „Heterophobia: Sexual Harassment and the Future of Feminism“, Rowman & Littlefield Publishers, 21 Euro.
Birgit Kelle: „Dann mach doch die Bluse zu: Ein Aufschrei gegen den Gleichheitswahn“, Adeo, 17,99 Euro.

Foto: TRBfoto/Blend Images/Corbis RF

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