Ayurveda, ein bisschen Asia-Feeling und viele Farben: Der Schwesterbetrieb des Ayurveda-Kur-Spezialisten Sonnhof in Tirol wird unter dem Motto „Sunrising my soul“ geführt, was hier auch überall bis zum Abwinken quasi als Mantra angeschrieben steht – sogar am Boden der Trinkgläser! Neben Wellness fokussiert man auf Gesundheit nach altindischer Lehre.
Asiatisch inspirierter Stil herrscht inwendig, das Marketing ist modern, die Realität hinkt jedoch ein wenig hinterher, vor allem in so einigen Zimmern (DZ von 25 bis 45 m2), die sich noch im Dornröschenschlaf befinden – insbesondere die Badezimmer. Es gibt aber auch neuere, die mit kräftigen Farbakzenten gestaltet sind. Viele haben Klimaanlage, Balkon oder Terrasse, alle Holzböden, das W-Lan ist schnell, der Bademantel hauptsächlich aus Polyester, und auf den Zahnputzbecheruntersetzern steht – zum gefühlt 200. Mal – „Es geht mir richtig gut.“ Uns wurde deswegen beinahe schlecht.
Das auch Tagesgästen zugängliche Spa ist nicht unbedingt groß, aber es bietet feines Thermalwasser, einen 10 m langen, auch im Winter nutzbaren Außenpool mit großzügigen Öffnungszeiten bis 22 Uhr, eine nette FKK-Zone mit Liegewiese im Garten und fünf Saunen. Aktivprogramm mit etwa zweimal täglich Yoga in schöner Atmosphäre (bei gutem Wetter auch im Freien), außerdem Meditation und Pranayama. Im Angebot stehen Ayurveda-Kuren, darunter 7-, 10-, 14- und 21-tägiges Panchakarma, unsere Ayurveda-Massagen waren allerdings in jeder Hinsicht unbefriedigend, auch die verwendeten Öle gefielen uns nicht. Hier eine Kur zu machen, das würden wir uns – trotz Verwirrung durch das „Es geht mir richtig gut“-Mantra – zweimal überlegen!
Reichhaltiges Frühstücksbuffet mit vielem aus der Region, sehr, sehr gute Küche (feine Desserts und hausgemachte Pralinen als Nachtisch, exquisite Käsesorten), Light Lunch und süße Nachmittagsjause (reichlich) sind inkludiert. All die feinschmeckerische Pracht würde wohl für die Ayurveda-Kurgäste zur qualvollen Prüfung geraten, daher speisen sie sorgsam abgeschottet in einem eigenen Restaurant.
Präsente junge Gastgeberin, viele sehr freundliche, teilweise langjährige Mitarbeiter, die wir noch aus der Zeit kennen, als das Haus noch „der Paierl“ war. Nette Restaurantterrasse mit Morgensonne, wobei nur bei allerbestem Wetter aufgedeckt wird. Zu bestimmten Terminen werden Burnout-Präventionsprogramme und Yoga-Retreats angeboten. Verleih von Nordic-Walking-Stöcken, Smovey-Ringen, Trekkingbikes, Citybikes und E-Bikes (gegen Gebühr) inklusive Radhelm und Radkarte. Bücherecke und E-Book-Reader-Verleih, Dienstagabend gibt’s Live-Musik in der Lobby. Ungeeignet für Kinder, Hunde erlaubt. 67 Liegen, 132 Betten.