Wellnessbranche erstmals unter Druck: Preise unter Inflationsrate
Wellnessbranche erstmals unter Druck: Preise unter Inflationsrate
Hotels mit Lilien-Gütesiegel können aber höheres Preisniveau durchsetzen
Die schwache Wirtschaftslage und der hohe Konkurrenzdruck bringen die österreichische Wellnesshotellerie erstmals gehörig unter Druck. Nach Preissteigerungen von durchschnittlich 4,29 Prozent in den vergangenen 20 Jahren waren es heuer nur mehr 1,04 Prozent. „Es ist dies die geringste Steigerung, die wir jemals beobachtet haben, sie hält deutlich unter der Inflationsrate“, sagt Christian Werner, der Herausgeber des kritischen Wellnesshotelführers RELAX Guide, der soeben in seiner 17. Ausgabe erschienen ist.
Noch im Vorjahr lagen die Preissteigerungen bei 6,59 Prozent. Nun aber zeigt der Trend stark abwärts: Nur zwei Drittel der Hotels haben überhaupt ihre Preise erhöht. Jedes fünfte Haus hält auf dem Niveau des Vorjahres, knapp jedes siebente Hotel ist sogar billiger geworden. Werner: „Und das in Zeiten steigender Kosten. Man kann sich unschwer vorstellen, wie sich das unweigerlich auf die Küche und auf die Dienstleistungsqualität auswirken muss.“
Verantwortlich dafür ist neben der generell schwachen Wirtschaftslage die starke Konkurrenz. „Die Zahl der Hotels für Wellness und Gesundheit ist in den vergangenen 20 Jahren von 250 auf 1.084 gewachsen, insgesamt gibt es 141.737 Gästebetten in diesem Segment – fast 40 Prozent davon sind alleine in den vergangenen sieben Jahren hinzugekommen“, argumentiert Werner.
Dass Hotels plötzlich zu günstigeren Preisen anbieten, ist eine völlig neuartige Entwicklung. Neben den schlechten Rahmenbedingungen tragen auch die Häuser starke Mitschuld an dem Trend, haben sie doch mit der sogenannten saisonalen Differenzierung die Preise selbst gedrückt. Werner: „Früher gab es, abhängig von der Region, in der Regel zwei Saisonen. Nun haben viele Hotels aber eine Vielzahl von Saisonen quasi erfunden, der Spitzenwert liegt bei nicht weniger als 18.“ Das heißt, dass man für traditionell schwache Wochen die Preise gesenkt hat, während die Preise für auslastungsstärkere Monate nicht oder nur geringfügig anhebbar waren.
Von der Abwärtsspirale sind vor allem schwächere Hotels betroffen, die nicht in die hochwertige Lilien-Kategorie fallen. Werner: „Das beweist, dass die meisten Häuser, die mit dem Lilien-Qualitätsgütesiegel, also mit ein bis vier Lilien, ausgezeichnet wurden, höhere Preise durchsetzen können.“ Für die neue Buchausgabe 2016 konnten allerdings nur etwas mehr als ein Fünftel aller Wellnesshotels (23,4 Prozent) mit mindestens einer Lilie zertifiziert werden.
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