Neptun *****

Familienfreundlich. Mit großem Nostalgiebonus ganz knapp zu einer Lilie: Ein Riese, oder besser eine „Platte“ mit 19 Etagen, sie wurde vor mehr als fünf Jahrzehnten eröffnet und zählte damals zum Exklusivsten, mit dem das kommunistische Regime seine Bürger verhöhnte – sie durften da nämlich gar nicht rein. Vor der Wende waren hier übrigens weit mehr als 100 Stasi-Spitzel beschäftigt. Auch heute noch verharrt das Haus in einer Art von gehobenem DDR-Charme. Diese Stilrichtung ist indes von der vollständigen Ausrottung bedroht, sie verdient aus unserer Sicht daher eine besonders wohlwollende Betrachtung, auch wenn das Haus durch eine höchst bemerkenswerte Absenz von Fünfstern-Feeling auffällt.

Zumeist kleine, zweckmäßige und mitunter hellhörige Zimmer gibt es in sieben Kategorien (DZ von 21 bis 60 m2), die meisten haben winzige Bäder, alle Balkon und einen konkurrenzlosen Ausblick auf Ostsee und Schiffsverkehr, der natürlich immer berauschender wird, je höher man wohnt.

Der Wellnessbereich ist öffentlich zugänglich, aber nicht allzu groß, erwähnenswert sind der Schwerpunkt Original-Thalasso (mit entsprechenden Therapien) sowie der Meeresblick aus Sauna, Behandlungsräumen und Fitnessstudio. Zudem gibt es einen 15 m langen Salzwasser-Innenpool und verschiedene Saunen, darunter eine für Ladys only und ein Dampfbad. Kleines Aktivprogramm, auch Yoga, Pilates, Muskelentspannung und Brandungswanderungen (teilweise kostenpflichtig).

Zu Küche und Service: „Das Neptun ist ein Leuchtfeuer der Gastlichkeit“ (werblicher O-Ton). Das tönt ein bisschen nach der Propaganda des Regimes von ehedem, jedenfalls können wir die Aussage nicht wirklich bestätigen. Beeindruckender Ausblick aus dem Café und der Skybar der 19. Etage. Ein schlichter Parkplatz schlägt mit 23 Euronen pro Nacht zu Buche! Hunde erlaubt. 55 Liegen, 680 Betten.